Ideenflamme gewinnt Silber

Zeigen stolz ihre Urkunde: die Jugend-forscht-AG Ideenflamme der Goetheschule mit (von links) Frederik Ortwein, Nevena Milenkovic, Hendrik Apel,Yuanzhen Sun sowie Mentor und Lehrer Andreas Fäth. © Justus Dietsche

Vier Goetheschüler zeigen sich als versierte Tüftler und werden Zweiter bei einem Wettbewerb der Europäischen Weltraumagentur ESA. Mit dieser Entwicklung kamen sie ins Finale.

Erfolg für die Jugend-forscht-AG „Ideenflamme“ der Goetheschule: Die vier jungen Entwickler haben bundesweit den zweiten Rang beim CanSat-Wettbewerb der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) belegt. Das Schülerteam hatte sich vorgenommen, einen praxistauglichen Satelliten in der Größe einer Getränkedose zu bauen. So verlangte es die Jury des Ausscheids. Ende 2024 war der kleine Dosensatellit ein Prototyp, vieles war noch nicht fertiggestellt. Doch die konzentrierte Tüftelei zahlte sich in den vergangenen Wochen aus. In der ersten Märzwoche nahmen die Goetheschüler am Wettbewerbsfinale in Bremen teil und waren ganz vorne dabei.

„Den im Dezember entwickelten Prototypen haben wir ein wenig verfeinert, aber der Grundaufbau ist gleichgeblieben“, erläutert Teammitglied Nevena Milenkovic. Angekommen in Bremen, habe das Neu-Isenburger Entwickler-Quartett auch die sieben anderen Wettbewerber kennengelernt. Gemeinsam habe man zunächst das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt angesehen. Tags darauf hätten die Präsentationen begonnen: „Wir mussten im Vorfeld auch ein Plakat gestalten, das unseren Satelliten und seine Missionsziele beschreibt“, erklärt Nevena Milenkovic. Am selben Tag nahm die Jury den Dosensatelliten technisch ab. Das stellt sich gleichwohl als herausfordernd heraus: „Wir mussten an diesem Dienstag kurzerhand eine Notlösung finden“, schildert Satellitenbauer Hendrik Apel. „Denn die Batterie im Satelliteninneren hat zu wenig Strom an unseren Minicomputer abgegeben. Also mussten wir stattdessen eine Powerbank nehmen und haben 70 Minuten vor Abgabe noch einmal alles umgekrempelt und neu verkabelt.“

Herausforderungen gemeistert

Mit Erfolg: Die Abnahme erfolgte, die Jury gab grünes Licht. Ebenso nervenaufreibend war der Moment, an dem die Satelliten durch eine zwei Meter hohe Modellrakete in rund 700 Meter Höhe geschossen wurden. „Das ist schon eine einzigartige Erfahrung, wenn sein eigener Satellit gen Himmel fliegt“, schildert Frederik Ortwein. Die daran anschließende Datenauswertung stellte ein weiteres Hindernis dar: „Wir haben den Satelliten über ein Kabel mit unserem Laptop verbunden, doch uns wurden keine Daten angezeigt“, sagt Projektplaner Yuanzhen Sun. „Deswegen haben wir dann den Satelliten nochmals komplett zerlegt und die innere SD-Karte direkt an den Laptop angeschlossen.“ Diese enthielt glücklicherweise eine Kopie der erwünschten Daten, die während des Falls aus 700 Metern Höhe gesammelt wurden. Das Team wertete alles aus und präsentierte das Projekt schließlich den Preisrichtern, bevor einen Tag später die Siegerehrung stattfand. Die Goetheschüler verpassten übrigens nur knapp den Hauptpreis: einen Besuch bei der ESA in den Niederlanden.

„Ich bin auf mein Team unglaublich stolz“, lobt Mentor und Lehrer Andreas Fäth. Auch die Schüler strahlen unaufhörlich und sind glücklich über die Platzierung. „Der Wettbewerb war eine einzigartige Erfahrung“, resümiert Sun. Dazu gehörte übrigens ein Abschluss-Event, bei dem sämtliche Teilnehmer den Start der ESA-Trägerrakete Ariane 6 verfolgten.